Sie füttern Ihren Hund genau nach der Empfehlung auf der Packung, aber er wird trotzdem immer dicker? Wie kann das sein? Wir gehen den Ursachen auf den Grund und identifizieren die größten Dickmacher für Hunde.
Gründe für Übergewicht beim Hund
Nicht nur die Inhaltsstoffe, auch die Lebensumstände sind ausschlaggebend für die Entstehung von Übergewicht beim Hund. Ob Ihr Hund ein paar Gramm mehr auf die Waage bringt, als er sollte, lässt sich durch regelmäßige Gewichtskontrollen und die Einschätzung des Body Condition Scores gut überprüfen. Legen Sie dazu bei Ihrem Hund die Hand vorne seitlich auf den Rippenbereich. Können Sie trotz keinem bis leichtem Druck die Rippen nicht ertasten, ist eine kleine Speckschicht vorhanden, und dann hat Ihr Hund zumindest ein geringes Übergewicht.
Was sind die Folgen von Übergewicht?
Ähnlich wie beim Menschen kann Übergewicht (Adipositas) die Entstehung von weiteren Krankheiten begünstigen. Zu nennen sind hier sicherlich eine erhöhte Belastung von Herz und Kreislauf und der Gelenke, aber auch Diabetes mellitus (also die Zuckerkrankheit), Hauterkrankungen oder Tumoren können entstehen. Auf die Lebenserwartung hat Übergewicht einen deutlich negativen Einfluss.Woran kann eine Gewichtszunahme jedoch liegen? In den folgenden Punkten werden die größten Risiken erläutert.
Die größten Dickmacher – Übersicht
- 1. Kastration
- 2. Futter
- 3. Leckerli: Das schlechtes Gewissen & viel Liebe
- 4. Rasse
- 5. Bewegungsmangel
- 6. Futter
- 7. Alter
- 8. Krankheit
1.) Kastration
Nach der Kastration Ihres Hundes senkt sich aufgrund von hormonellen Veränderungen der Energiebedarf. Gerade Hündinnen, aber auch Rüden bewegen sich weniger. Die Futteraufnahme jedoch steigt.
Dem Hund einfach weniger von seiner bisherigen Nahrung zu geben, um die Energieaufnahme zu verringern und die Pölsterchen abzubauen, erscheint auf den ersten Blick eine logische Schlussfolgerung zu sein, wäre aber aus ernährungsphysiologischer Sicht falsch. Dadurch wird nämlich auch die Zufuhr wichtiger Nährstoffe, wie Protein, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente reduziert. Diese sind für den Hund jedoch essentiell und würden zu einer Mangelversorgung führen.
Stellen Sie Ihr Tier daher stattdessen nach der Kastration auf ein spezielles Futter für Kastraten um, das den neuen Bedürfnissen Ihres Hundes gerecht wird. In solch einem Futter sollte der Energiehalt durch einen niedrigen Fett- und Kohlenhydratanteil verringert sein, der Fasergehalt aber erhöht, um eine lang anhaltende Sättigung zu erreichen. Sehr wichtig ist auch, ein besonders proteinreiches, aber kohlenhydratarmes Futter zu geben. Denn Proteine machen satt, während Kohlenhydrate Ihren Hund schnell wieder hungrig machen und dadurch oft dauerhaftes Betteln hervorrufen. Teilen Sie Ihrem Hund zudem pro Tag das Futter in feste Rationen ein.
2.) Futter
Es gibt verschiedene Qualitäten von herkömmlichen Futtersorten für den Hund, die sich in der Zusammensetzung stark voneinander unterscheiden. In vielen Tiernahrungen ist der Kohlenhydratanteil (durch Mais, Getreide oder Nudeln) deutlich höher als der Proteinanteil. Diese Produkte besitzen einen hohen Stärkeanteil und eine hohe Energiedichte und begünstigen somit die Entstehung von Übergewicht.
Achten Sie also darauf, dass Ihr Hund seinem genetischen Erbe (mit dem Wolf als Urahn) entsprechend gefüttert wird und der Proteingehalt angemessen hoch ist. Wie schon erwähnt, sollte das Futter dem Alter und Kastrationsstatus Ihres Tieres angepasst sein, damit einer Über- oder Unterversorgung vorgebeugt werden kann. Auch ein häufiges Wechseln der Futtersorten kann das Entstehen von Übergewicht begünstigen.
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Kleine Rassen / Kastrierte Hunde / Mittlere- große Rassen / Bei bestehendem Übergewicht
3.) Leckerli: Schlechtes Gewissen & ganz viel Liebe
„Jedes Pfündchen kommt durchs Mündchen.“ Diesen weisen Spruch kennt wohl jeder. Gerade wenn man den Hund vielleicht ein wenig zu lange alleine gelassen hat oder ihn einfach nur gerne verwöhnen möchte, greift man gerne mal in die Leckerli Box.
Bitte denken Sie jedoch daran, zusätzliche Mahlzeiten, wie ein Schweineohr oder andere Leckerli, von der Ration Ihres Hundes abzuziehen. Stattdessen können Sie Ihrem Hund alternativ ein paar Stückchen von einer Karotte geben.
Eine Regel besagt, dass zusätzliches Futter die 5 % der täglichen Gesamtenergieaufnahme nicht überschreiten sollte.
4.) Rasse
Manche Rassen neigen leider aufgrund von genetischen Eigenschaften zum Übergewicht. Allseits bekannt und ein Klassiker ist hier der Labrador. Aber auch andere Rassen, wie zum Beispiel der Beagle, Golden Retriever, Mops oder Cockerspaniel sind hier zu nennen. Falls Sie einen Hund dieser Rassen besitzen, sollten Sie von vornherein streng auf das Gewicht achten und regelmäßige Gewichtskontrollen durchführen. Ihr Tierarzt kann Ihnen ein individuelles Idealgewicht für Ihren Hund nennen, an dem Sie sich orientieren können.
5.) Bewegungsmangel
Manche Rassen neigen dazu, sich zur „Couch Potato“ zu entwickeln, aber eigentlich ist jeder Hund gerne mit Herrchen oder Frauchen aktiv draußen unterwegs.
Bei bereits übergewichtigen Hunden sollte man zur Gewichtsreduzierung nicht mit großen Gewaltmärschen beginnen, sondern die Bewegung langsam steigern. Lieber ein paar kleine Runden am Tag, als ein 3 stündiger Spaziergang über Stock und Stein, der Ihren Liebling überfordern würde.
Für die Gelenke besonders schonend ist das regelmäßige Schwimmen im flachen Wasser zur warmen Jahreszeit. Vielleicht kommt Frauchen oder Herrchen ja auch mit?
6.) Alter
Mit dem Alter kommen die ersten Zipperlein und fangen die Gelenke an durch Arthrosen zu schmerzen, sodass die Bewegungsfreude deutlich abnehmen kann.
Auch hier kann es sowohl für die Reduzierung von Übergewicht, als auch für den Muskelaufbau sehr förderlich sein, den Hund in flachen Gewässern schwimmen zu lassen. Auch eine Physiotherapie durch speziell geschulte Fachkräfte oder ein Unterwasserlaufband können hier helfen, Ihren Senior bis ins hohe Alter fit zu halten.
7.) Krankheit
Manchmal können auch Krankheiten die Ursache für Übergewicht sein. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund vermehrt zunimmt, obwohl Sie an der Fütterung oder den Lebensgewohnheiten nichts verändert haben? Erkrankungen der Nebenschilddrüse oder der Nebenniere können manchmal die Ursache sein für die ungewünschte Gewichtszunahme.
Bei Verdacht fragen Sie Ihren Tierarzt beim nächsten Kontrolltermin um Rat.
Fazit
Lassen Sie es nicht soweit kommen und beugen Sie Übergewicht vor. Nehmen Sie regelmäßige Gewichtskontrollen vor und fragen Sie beim nächsten Kontrollbesuch gezielt Ihren Tierarzt nach dem Idealgewicht Ihres Hundes und eventuell nach einer Futterberatung.
Ihr Hund wird es Ihnen danken.
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