Hunde, Katzen und andere Haustiere wie zum Beispiel Kaninchen zeigen selten Anzeichen von Zahnschmerzen oder anderen Arten von Schmerzen. Das ist ein Überlebensmechanismus, ein instinktives Verhalten, das unsere domestizierten Tiere mit ihren wilden Vorfahren gemeinsam haben.
Bei folgenden Anzeichen ist eine Untersuchung beim Tierarzt angebracht:
Schlechter Atem:
Der Geruch ist ein Nebenprodukt des bakteriellen Stoffwechsels-Prozesses. Bei Haustieren mit einer Parodontalerkrankung sind mehr Bakterien im Maul, sodass der Geruch zunimmt.
Verändertes Verhalten:
Kauen auf der einen Seite des Mauls, Futter fallen lassen, weglaufen, verstecken und sich nicht pflegen sind Zeichen von Zahnschmerzen.
Bluten:
Blutungen aus dem Maul sind in der Regel auf eine Parodontalerkrankung zurückzuführen, können aber auch Hinweise auf gebrochene Zähne, Risse oder Geschwüre auf der Zunge oder dem Zahnfleischgewebe sein. Berichtet der Besitzer von dickem Speichel, Blutflecken auf Spielzeug oder Betten oder Blutstropfen in der Wasser- oder Nahrungsschale, ist eine Untersuchung der Maulhöhle angesagt. Bei einer stark fortgeschrittenen Parodontalerkrankung kann es zu Blutungen aus der Nase oder blutigem Ausfluss beim Niesen kommen.
Gemäss der AVMA (1) ist die Maulhygiene eine der drei größten Sorgen von Tierhaltern. Ungefähr 80 % der Hunde entwickeln eine Parodontalerkrankung innerhalb der ersten drei Lebensjahre. Eine Maulhöhlenerkrankung ist das am häufigsten diagnostizierte Gesundheitsproblem bei Tieren. Aber eine Zahnerkrankung betrifft nicht nur Zähne, Zahnfleisch und Maul, sondern kann (durch Bakterien, die in den Blutstrom gelangen) potentiell Herz, Leber und Nieren angreifen.
Eine 2015 veröffentlichte Untersuchung (2) bei Tierärzten und Tierhaltern zeigt, dass die Mehrheit der vorgestellten Tiere zwar Zahnprobleme hatte, aber die große Mehrheit der Tierhalter den Zahnstatus ihrer Tiere für normal hielten und nur weniger als 30 % sahen mögliche Probleme.
Wichtig ist die regelmäßige Zahnpflege durch den Tierbesitzer zuhause. Tägliches Zähneputzen gilt für Hunde und Katzen. Dafür braucht man nur eine Zahnbürste und eine Zahnpasta (für Tiere). Eine zusätzliche tägliche Gabe eines Kaustreifen oder eines Trinkwasserzusatzes sind optimal.
Die erste Wahl von Tierhaltern in der Prävention von Zahn-und Zahnfleischproblemen sind aber Chews und Leckerli, anstelle des empfohlenen täglichen Zähneputzens.
Mehr zum Thema Zahnpflege bei Hund und Katze erfahren Sie hier.
(1) https://www.avma.org/News/JAVMANews/Pages/160115a.aspx
(2) Pet Dental Market Syndicated Report, Brakke Consulting Inc. and Ipsos Agriculture and Animal Health, Jan 2015, (773) 327-4941
Quelle:
http://files.dvm360.com/alfresco_images/DVM360/2015/07/22/451a98b0-2832-4647-be85-21a0e36e4a4c/fl0815_dentalpainhandout.pdf
Gastbeitrag von: Virbac Schweiz AG, virbac.ch