Warum eine Kastration?
Es gibt viele Gründe, warum eine Kastration beim Rüden in Erwägung zu ziehen ist:
- Gesundheitliche Gründe, wie z. B. Prostataerkrankungen
- Verhinderung einer unerwünschten Fortpflanzung, insbesondere wenn Rüde und Hündin in einem Haushalt zusammen leben
- Verhaltensprobleme, wie z. B. übersteigerter Sexualtrieb, Markieren, Streunen, etc.
Bislang war ein chirurgischer Eingriff der einzige langfristige Lösungsansatz. Erfahren Sie jetzt, was für eine weitere Option Ihnen offen steht.
Warum ist eine Kastration beim Hund sinnvoll?
Eine chirurgische Kastration ist mit einer Narkose und ihrem Narkoserisiko verbunden und zudem irreversibel. Warum den Hund diesem Risiko aussetzen, wenn es so viel einfacher geht?!
Haben Sie vielleicht schon mal von dem Kastrationsimplantat gehört?
Ihr Tierarzt setzt in diesem Fall mit einer dünnen Nadel, ähnlich wie beim Mikrochip, ein etwa 2,3 x 12 mm großes Implantat zwischen die Schulterblätter Ihres Hundes. Innerhalb von ein paar Sekunden ist die ganze Sache überstanden!
Nach der Implantation wird konstant ein Wirkstoff freigesetzt, der etwa 6 Monate lang verhindert, dass Botenstoffe produziert werden, die zur Entstehung von Testosteron und anderen Geschlechtshormonen notwendig sind. Somit sinken nach etwa 2 bis 3 Wochen diese Hormonwerte auf ein Niveau, wo die Hormone praktisch nicht mehr vorhanden sind, wie nach einer chirurgischen Kastration.
Bis der Rüde unfruchtbar ist, dauert es etwa 6 Wochen, da das bereits gebildete Sperma im Nebenhoden gespeichert und über diesen Zeitraum noch befruchtungsfähig ist.
Und das Gute dabei: Nach 6 bzw. 12 Monaten ist die Wirkung des Implantats vorbei und man kann dann ganz einfach erneut, falls gewünscht, einen Chip beim Tierarzt setzen lassen.
Nutzen einer nicht-chirurgischen, reversiblen Kastration:
Im Hinblick auf:
- Fortpflanzungsfähigkeit: Der Rüde ist über einen begrenzten Zeitraum nicht mehr fruchtbar. Er kann aber, wenn gewünscht, nach Ende der Wirkdauer wieder erfolgreich decken.
- Gesundheit: Erkrankungen, die unter dem Einfluss von Testosteron stehen, können positiv beeinflusst werden. Dies gilt beispielsweise für die Gutartige Vergrößerung der Prostata, unter der mehr als 80 % der unkastrierten Rüden, die älter als fünf Jahre sind, leiden.
- Verhaltensprobleme: Nicht alle Verhaltensprobleme sind testosteronbedingt. Mit dem Ausschalten von Testosteron können Sie sehen, inwieweit sich eine Kastration positiv auswirkt. Bitte denken Sie aber daran, dass es häufig einige Wochen dauern kann, bis sich eine Verhaltensänderung einstellt.
Sie müssen keine endgültige Entscheidung treffen, sondern können in Ruhe überlegen, ob die Kastration Ihres Hundes die richtige Entscheidung ist.
Wichtig:
Nicht immer werden Verhaltensprobleme durch Testosteron verursacht. Ein guter Hundetrainer kann Ihnen hier eventuell weiter helfen.
Auch bei Prostataerkrankungen ist meist eine zusätzliche Behandlung notwendig. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Tierarzt. Er wird Ihnen eine auf Ihren Hund optimal abgestimmte Therapie empfehlen.
Wie funktioniert das Ganze?
Es handelt sich um ein Hormonimplantat, welches unter die Haut appliziert wird. Nach der Gabe wird konstant ein Wirkstoff freigesetzt, der je nach Dosierung des Implantates für mindestens 6 bzw. 12 Monate die Testosteronproduktion verhindert. Die Veränderungen des Hormonhaushaltes sind mit denen einer Kastration vergleichbar.
Wie lange wirkt das Implantat?
Es gibt zwei verschiedene Implantate. Eines mit 4,7 mg Wirkstoff, dann ist er für mindestens 6 Monate unfruchtbar. Das Zweite hat 9,4 mg Wirkstoff und damit dauert die Unfruchtbarkeit mindestens 12 Monate. Diese Angaben gelten für Hunde mit einem Gewicht zwischen 10 und 40 kg, bei leichteren Hunden verlängert sich die Zeitspanne, bei schwereren Hunden wird sie kürzer. Individuelle Unterschiede sind möglich.
Wie sieht das Implantat aus?
Das Implantat sieht ähnlich aus wie ein Mikrochip zur Identifizierung Ihres Hundes. Es ist 2,3 mm dick und 12,5 mm (4,7 mg) respektive 24 mm (9,4 mg) lang.
Muss das Implantat entfernt werden?
Nein, das Implantat wird allmählich resorbiert und vom Körper vollständig abgebaut.
Sind Sie neugierig geworden? Dann fragen Sie Ihren Tierarzt gezielt nach der medikamentösen Kastration von Virbac.